Startsocial Bewerbung 2025
Am 15. Juli 2024 haben wir unsere Startsocial Bewerbung eingereicht. Am 26. September erreichte uns dann das Feedback, das in Kapitel 7 zu finden ist.
Basierend darauf überarbeiten wir nun unsere Bewerbung für das Jahr 2025, zur Einreichung am 15. Juli 2025:
Kurzporträt der Initiative ✓
Ziel der Initiative in einem Satz (199/200) ✓
Gesellschaftlich relevante Videos und Podcasts in einer offenen Bibliothek vernetzen und aufbereiten, damit Menschen verlässliche Quellen besser finden und Misinformationen schneller erkennen können.
Kurzbeschreibung (1200/1200) ✓
Stellen Sie sich vor: Sie diskutieren mit Freunden über Klimawandel, Gesundheit oder KI - aber jeder hat andere "Fakten" aus unterschiedlichen Videos und Podcasts. Wer hat recht? Welchen Quellen kann man vertrauen?
Genau hier setzt BorgNetzWerk an. Wir sammeln und analysieren gesellschaftlich relevante Videos und Podcasts von YouTube und Co., von Erklärvideos bei Mai Thi Nguyen-Kim bis hin zu Faktenchecks bei den Quarks Science Cops. Diese Inhalte bereiten wir so auf, dass jeder schnell einschätzen kann, wo wissenschaftlich fundierte Informationen zu finden sind.
Unser Ziel: Eine "Wikipedia für Wissenschaftskommunikation" schaffen. Statt dass jeder selbst stundenlang suchen muss, um Fakt von Fake zu trennen, finden Sie bei uns das große Gesamtbild verschiedener Quellen - kostenlos und für alle zugänglich.
So können Diskussionen auf einer gemeinsamen Faktenbasis stattfinden, anstatt dass jeder mit "alternativen Fakten" argumentiert. Wir helfen dabei, Misinformationen schneller zu erkennen.
Das Besondere: Alles entsteht ehrenamtlich und open source - wie Wikipedia auch. Wir tragen nur zusammen, was die Welt weiß. Gemeinsam schaffen wir Klarheit im Informationschaos.
Themenbereich ✓
- Armut / soziale Gerechtigkeit
- Bildung
- Familienunterstützung
- Demokratieförderung
- Gesundheit / Pflege
- Inklusion / Teilhabe
- Justiz / Kriminalität
- Leben im Alter / Intergeneration
- Migration / Integration
- Nachbarschaft / Zusammenleben
- Rettungsdienst / Katastrophenschutz
- Qualifizierung / Arbeitsmarkt
- Tod / Trauer
- Sonstiges
Website ✓
Social Media ✓
- https://www.youtube.com/@BorgNetzWerk
- https://www.linkedin.com/company/85447290/
- https://www.reflecta.network/startups/borgnetzwerk
- https://www.nawik.de/wisskon/projekte/borgnetzwerk/
Soziales Thema ✓
Welchem sozialen Thema widmen Sie sich in Ihrer Initiative? (2749/3000) ✓
Unsere Gesellschaft versinkt in einer nie dagewesene Flut von Informationen, über Hunderte von Kanälen, in unzähligen Formaten und mit unterschiedlichen Qualitätsstandards. Wer durch Social Media scrollt, sieht zwischen 30 % und 87 % Misinformationen[1], von medizinische Themen wie Impfungen bis hin zum Rauchen. Alltäglich sehen wir alle uns mit dem Dilemma konfrontiert: Wie erkenne ich vertrauenswürdiges Wissen in der Informationsflut?
Das Problem liegt nicht nur in der schieren Menge, sondern in der mangelnden Transparenz. Im digitalen Raum verschwimmen die Grenzen zwischen fundiertem Wissen und persönlicher Meinung, zwischen seriöser Wissenschaftskommunikation und cleverer Meinungsmache. Ein spontanes 15-Minuten-YouTube-Video kann dieselbe Reichweite haben wie eine jahrelange Forschungsarbeit – aber welche Standards gelten für beide? Auf welchen Quellen und Vorarbeiten bauen sie auf, welchen Hintergrund haben die Autor*innen, wer finanziert sie, welche Motivation haben sie?
Diese Intransparenz führt zu einer gefährlichen Entwicklung: Vertrauensverlust. Wenn wir nicht mehr unterscheiden können, was verlässliches Wissen ist, wenden wir uns oft populären, aber ungeprüften Stimmen zu; Denen, die sagen, was wir hören wollen. Das Problem existiert seit Jahrzehnten, bei Impfungen und Sicherheitsgurten, Homöopathie und Tabak, Mondlandung und flache Erde. Wissenschaftsleugnung, Verschwörungstheorien und gesellschaftliche Polarisierung sind die sichtbaren Symptome eines tiefer liegenden Problems: dem Fehlen einer gemeinsamen Grundlage für evidenzbasierte Diskussionen.
Besonders dramatisch zeigt sich dieses Problem bei gesellschaftlich relevanten Themen. Klimawandel, Gesundheit, Technologie – überall dort, wo fundiertes Wissen für demokratische Entscheidungen unverzichtbar ist, entstehen Parallelwelten verschiedener "Wahrheiten". Die Corona-Pandemie hat diese Kluft sichtbar gemacht: Selbst bei einer globalen Gesundheitskrise konnten sich große Teile der Gesellschaft nicht auf eine gemeinsame faktische Basis verständigen.
Dabei existiert so viel hochwertiges Bildungsmaterial wie noch nie, einfach verständlich und frei zugänglich. Wissenschaftskommunikator*innen wie Mai Thi Nguyen-Kim oder Harald Lesch produzieren regelmäßig exzellente Inhalte. Universitäten veröffentlichen Vorlesungen online. Forschungseinrichtungen erstellen verständliche Erklärvideos. Doch diese wertvollen Ressourcen verschwinden in der digitalen Masse oder bleiben für Laien unsichtbar, weil sie nicht als das erkennbar sind, was sie sind: geprüfte, qualitätsvolle Wissensvermittlung.
Das gesellschaftliche Resultat ist eine paradoxe Situation: Nie war gesichertes Wissen zugänglicher, nie war es schwerer, es gesichert zu finden.
Wem wollen Sie mit Ihrer Initiative helfen und wie viele Menschen sind betroffen? (1978/2000) ✓
Eine Mutter sitzt am Küchentisch und verzweifelt: Ihr 16-jähriger Sohn glaubt an Verschwörungstheorien aus YouTube-Videos. Sie möchte helfen, aber wie? Mit welchen Argumenten? Welche Quellen sind vertrauenswürdig und verständlich zugleich?
Ein Lehrer bereitet sich auf den Biologieunterricht vor. Morgen kommt das Thema Evolution dran, aber er weiß: Einige Schüler*innen bringen "alternative Fakten" mit. Er braucht überzeugende, verständliche Wissenschaftskommunikation, die auch Jugendliche erreicht.
Eine Ärztin führt Gespräche mit impfskeptischen Patienten. Sie könnte stundenlang Studien zitieren, aber das überzeugt nicht. Sie braucht Videos und Podcasts, die komplex Sachverhalte einfach erklären – von Quellen, denen ihre Patienten vertrauen könnten.
Ihnen möchten wir helfen: Menschen, die anderen helfen wollen, aber nicht wissen wie.
Wir helfen allen, die faktenbasierte Gespräche führen möchten, aber vor Herausforderungen stehen:
- Sie können nicht einschätzen, welche Videos und Podcasts vertrauenswürdig sind, insbesondere die, mit denen sie und ihre Nächsten bereits in Kontakt gekommen sind.
- Sie haben nicht die Zeit oder Möglichkeit, stundenlang nach den "richtigen" Quellen zu suchen, besonders in einer so rasenden Informationsflut.
Betroffen sind Millionen: Eltern, Lehrer*innen, Ärzte, Journalist*innen, Sozialarbeiter*innen, Freunde und Bekannte. Menschen, die täglich erleben, wie Misinformation Beziehungen und Diskussionen vergiftet. Die gerne helfen würden, aber nicht die Werkzeuge haben.
Auch Wissenschaftskommunikator*innen selbst: Sie produzieren exzellente Inhalte, aber erreichen oft nur ihre eigene Community. Wir helfen ihnen, ihre Reichweite zu vergrößern, indem wir ihre Arbeit für "Helfer" leichter auffindbar machen.
Unser Ansatz: Helfern helfen. Nicht versuchen, von weit außen die Menschen in den tiefsten Filterblasen direkt erreichen, sondern jene stärken, die ihnen nahestehen und einen Unterschied machen können.
Was hat Sie persönlich motiviert, das Thema anzugehen? (1982/2000) ✓
Ehrenamt, ob Umweltschutz, als Jugendgruppenleiter oder Streitschlichter, beschäftigt mich seit über 15 Jahren. Noch länger fasziniert mich Wissenschaftskommunikation, Edutainment, von Wissen-Macht-Ah über Quarks&Co bis hin zu kurzgesagt und MaiThink X. Über die ganz persönliche Bereicherung hinaus, waren diese Formate stets eine ideale Wahl, um Konsens in eine Diskussion zu bringen. Wenn Halbwissen aufeinander trifft, hilft googlen, Wikipedia lesen und ein, zwei Videos schauen oft schon, um gemeinsamen Boden zu schaffen, wo man früher ohne Einigung auseinander gegangen wäre.
Während Wikipedia gut funktioniert, ist die Auswahl der "richtigen" zwei Videos schwieriger geworden. In der Informationsflut gelangt teils wenig verständliche, teils sogar falsche Informationen in die Diskussionen. Seit Mai die "Wissenschaft als kleinste gemeinsame Wirklichkeit" benannte, möchte ich dabei helfen, diese kleinste gemeinsame Wirklichkeit greifbar zu machen. Zunächst dazu motiviert, bei MaiLab, kurzgesagt oder funk mitzuwirken, habe ich dann festgestellt, dass wichtige Infrastruktur fehlt. Darum habe ich mich dem ORKG angeschlossen, der diese Aufgabe für die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern bereits adressiert. Ich lerne mit jedem Tag mehr, wie greifbar nah diese Lösungen sind. Indem wir unsere Diskussionen entschlacken, weniger Zeit mit Falschinformationen und mehr Zeit auf einer gemeinsamen Basis verbringen, Perspektiven austauschen und Standpunkte verstehen, können wir langfristig gesamtgesellschaftliche Probleme lösen.
Wenn die Wikipedia funktioniert, wenn kurzgesagt und MaiLab funktionieren, warum dann nicht ein Wikipedia für kurzgesagt, MaiLab & Co.
Und darum habe ich BorgNetzWerk gegründet,
- um eine WissKomm Wissens-Community zu schaffen,
- damit wir wissen, wer weiß, wie wir unsere Probleme lösen,
- damit wir auf Basis einer kleinsten, gemeinsamen Wirklichkeit "nicht nur auf der Stelle streiten, sondern auch vorwärts".
Aktivitäten und Ziele ✓
Was macht Ihre Initiative konkret und welche Aktivitäten führen Sie durch? (2994/3000) ✓
Wir sammeln und analysieren relevante Videos und Podcasts und machen sie über eine nutzerfreundliche Plattform zugänglich.
1. Content und Creator sammeln und gemeinsame Grundlagen schaffen
- Täglich durchsuchen wir YouTube, Spotify und andere Plattformen nach wissenschaftlich relevanten Videos und Podcasts. Aktueller Stand: 100.000 Videos und 500 Podcasts (über 5.000 Episoden) erfasst.
- Wir kontaktieren systematisch Content Creators und holen Einverständniserklärungen ein, um gemeinsam ein rechtssicheres Netzwerk aufzubauen. Aktueller Stand: Etwa 20 Urheber mit rund 4.000 Medien haben zugestimmt.
- Parallel klären wir die grundlegenden rechtlichen Fragen zu Copyright und Datenschutz, denn erst dann können wir eine sichere Plattform schaffen. Aktueller Stand: Datenschutzkonzept steht, Rechtsgutachten wird Ende 2025 beauftragt.
2. Technische Systeme entwickeln
- Wir entwickeln automatische Tools zur Transkription und Analyse von Inhalten auf Qualität, Quellen und Vertrauenswürdigkeit. Aktueller Stand: Prototyp funktioniert, Launch für 2026 geplant nach Klärung der Rechtsfragen.
- Jedes Medium und alle verfügbaren Informationen werden zusammengetragen und eine verständliche Bewertung erstellt: Wer steht dahinter? Welche Quellen werden genannt? Wie aktuell sind die Informationen? Nutzer sehen auf einen Blick eine Einschätzung und können bei Interesse tiefer einsteigen. Aktueller Stand: Über 100 Bewertungsmetriken entwickelt, nutzerfreundliche Darstellung wird mit der Community verfeinert.
- Die wissenschaftliche Begleitung durch die Leibniz Universität Hannover (LUH), die TIB – Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek und den Open Research Knowledge Graph (ORKG) sichern methodische Qualität und stärkt Vernetzung mit der Forschung. Aktueller Stand: 1 Paper und 3 Preprints veröffentlicht, 3 Master-Arbeiten im WissKomm Wiki Kontext, 4 Forschungsanträge mit 40+ Projektpartnern eingereicht.
3. Community aufbauen und echte Anwendungsfälle schaffen
- Wir erstellen Videos, führen Workshops durch und halten Vorträge, um unser Projekt iterativ der Community zu präsentieren, Feedback einzuholen und neue Partnerschaften aufzubauen. Aktueller Stand: 69 Videos, 5 Live-Talks, 2 Workshops durchgeführt.
- Durch konkrete Kollaborationen testen wir kontinuierlich unsere Ansätze - von kleinen Einzelprojekten bis zur langjährigen Partnerschaft mit dem History of Philosophy Podcast. Aktueller Stand: 4000+ aktive Nutzer unserer Transkripte, 20 ehrenamtliche Helfer aktiv.
Unser Motto: "Don't let perfect be the enemy of good". Wir werden es nicht schaffen, die gesamte Misinformationsflut aufzuhalten, aber wir können zusammen eine echt gute Infrastruktur und Community schaffen, die langfristig das Problem angehen und mindern, vielleicht sogar lösen kann.
Unser Alltag: Von Content-Erstellung über Entwicklung bis Community-Events – wir rotieren je nach Bedarf und verfügbaren Ressourcen, immer mit dem Ziel, Helfern zu helfen.
Welche anderen Initiativen beschäftigen sich ebenfalls mit Ihrem Thema und inwiefern unterscheidet sich Ihr Angebot von anderen Initiativen? (1938/2000) ✓
Wikimedia Deutschland und TIB sowie viele weitere der hier gelisteten Akteure unterstützen bereits aktiv unser Projekt, da wir einen Bereich erschließen, den sie noch nicht erreichen konnten. TIB-Projekte (ORKG,AV-Portal, OERSI, Twillo) fokussieren auf akademische und lizenzierte Medien. Wikipedia, Wikidata und Wikisource etwa können auch nur lizenzfreie Inhalte erfassen. Gemeinsam schaffen wir nun den offen Zugang zu Informationen über Videos und Podcasts.
Verwandte Initiativen:
- Chaos Computer Club: Bottom-Up digitale Kultur - Wissenschaftskommunikation ist bei uns Kernthema
- NFDI: Vernetzt Forschungsdaten - wir vernetzen deren Kommunikation
- Wissenschaft im Dialog/Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik): Richtet sich an Entscheidungsträger*innen und Communicator*innen - wir befähigen direkt die Gesellschaft
- reflecta.network: Ökosystem für Zukunftsgestalter - wir fokussieren auf Wissenschaftskommunikation
- InMind: Schult Psychologen - wir decken alle Disziplinen ab
Systeme mit ähnlichen Zielen:
- GroundNews kuratiert textuelle News - wir audiovisuelle Medien
- abgeordnetenwatch kuratiert Politiker - wir ihre Talk-Show-Gespräche mit Experten
- Science Media Center: Kuratiert Top-Down für Journalismus - wir bieten der Community Crowdsourcing-Support
- Wissen{schaft}spodcasts/world lecture project (WLP): Listen jeweils Videos oder Podcasts - wir erfassen sie zusammen in einer vernetzten Infrastruktur
Unsere Alleinstellung: Während andere Initiativen technisch beschränkt (statische Kataloge), spezialisiert (Videos/Podcasts/News), institutionell (für Entscheidungsträger) oder rechtlich beschränkt (nur lizenzierte Inhalte) sind, schaffen wir eine offene, Community-getriebene Infrastruktur für alle wissenschaftlich relevanten Medien mit Qualitätsbewertung.
Wir vernetzen faktisches Wissen aus Content, gemeinwohlorientierte Akteure und freie Werkzeuge zur gesellschaftlichen Befähigung.
Warum haben Sie sich für Ihre Herangehensweise entschieden? (2998/3000) ✓
Unsere Herangehensweise: Community-getriebene Infrastruktur statt Top-Down-Lösung
Wir hätten auch anders vorgehen können: Eine KI-App entwickeln, die Videos automatisch bewertet. Oder eine Expert*innen-Kommission einrichten, die "gute" von "schlechten" Quellen unterscheidet. Warum haben wir uns anders entschieden?
1. Das Wikipedia-Prinzip funktioniert
Wikipedia zeigt seit 20 Jahren: Qualität entsteht durch transparente Prozesse, kontrolliert durch die Community, nicht durch Autoritäten. Wie in der Wissenschaft entscheiden fundierte Belege über Fakten, keine Machtpositionen. Wie Mai Thi Nguyen-Kim sagte: "Nicht eine Mehrheit beschließt, was die stärkste Evidenz sein soll, sondern die stärkste Evidenz versammelt eine Mehrheit hinter sich." Um auf dieser bewährten Erfahrung aufzubauen, nutzen wir die gleichen Technologien wie Wikipedia und Wikidata und sind aktiv in der Wikiversum-Community. Das Projekt ist fest verankert in der Infrastruktur für Freies Wissen und bündelt Ressourcen, um gemeinsam aus einzelnen Datenpunkten strukturiertes Wissen zu schaffen.
2. Skalierung durch Community-Power
100.000 Videos manuell zu bewerten wäre für ein kleines Team unmöglich. Doch wir müssen das gar nicht allein schaffen, denn das Wissen existiert bereits: Wenn Politiker*innen Unsinn erzählen, gibt es sicherlich sieben unabhängige Faktenchecks, die das klarstellen. Wenn YouTuber*innen Desinformationen verbreiten, klären andere Content Creator diese auf. Diese Menschen müssen wir nicht motivieren - diese Systeme existieren bereits. Wir machen sie nur sichtbar und unterstützen strukturell wertvolle Inhalte und ihre Urheber*Innen; Denn Menschen engagieren sich langfristig für Projekte, die sie mitgestalten können. Wikipedia-Autor*innen arbeiten jahrelang ehrenamtlich, weil sie das Projekt prägen. Eine reine "Service-App" würde nur konsumiert - unser Wiki-Ansatz lädt zum Mitmachen ein.
3. Transparenz schafft Vertrauen
Wer "recht" hat, müssen wir nicht entscheiden - das ergibt sich meist, wenn alle Informationen transparent auf dem Tisch liegen. Genau diesen "Tisch" bauen wir und bringen gemeinsam möglichst viele Informationen zusammen. Diese Vielfalt an Informationen schafft auch eine Brücke zur Wissenschaft, die ebenfalls die Entwicklung und Analyse begleitet. Neue Tools wie KI unterstützen gerne beim Sammeln, sind aber nach aktuellem Stand der Technik noch nicht weit genug für transparente, nachhaltige Bewältigung der Informationsflut. Forscher*innen können systematisch untersuchen, wie Wissen kommuniziert wird, wo Missverständnisse entstehen und wie man ihnen am besten begegnen kann. Statt Verschwörungstheoretiker direkt zu überzeugen, stärken wir Lehrer*innen, Ärzt*innen, Eltern und Freunde. Sie haben das Vertrauen und die Nähe - wir geben ihnen die Werkzeuge für fundierte Dialoge.
Das Ergebnis: Eine Infrastruktur, die mit der Community wächst und transparent arbeitet.
Wo stehen Sie heute und was haben Sie bereits erreicht? (1939/2000) ✓

Technisch startklar - rechtlich kurz vor dem Durchbruch
Unser System funktioniert, ist wissenschaftlich fundiert und die Community wächst stetig. Aktuell warten wir auf die Entscheidung über unseren Forschungsantrag - eine Zusage würde bedeuten, dass wir ab Oktober 2025 mit drei Vollzeitstellen und professioneller Infrastruktur durchstarten können. Damit steht dann auch die Finanzierung für das finale Rechtsgutachten, danach können wir das System für alle öffnen und von der aktuellen Pilotphase in den Vollbetrieb übergehen.
Bewährte Prototypen und Partnerschaften
- 4.000+ Nutzer profitieren bereits von unseren Transkripten des History of Philosophy Podcasts
- 2.000 Videos und Podcasts transkribiert und analysiert, dokumentiert in über 1.000 Wiki-Seiten
- Funktionierender Prototyp: Eine Masterarbeit hat das komplette System prototypisch aufgebaut - die Technik funktioniert
Wissenschaftliche Fundierung
- 3 Master-Arbeiten abgeschlossen, die verschiedene Aspekte beleuchten
- 1 Paper und 3 Preprints veröffentlicht zur wissenschaftlichen Begleitung
- Forschungsposition am L3S/TIB im ORKG-Team für "Scholarly Communication"
Breakthrough-Moment: Großer Forschungsantrag eingereicht
- 9 Institutionen unterstützen unseren neuen Antrag: von Wikimedia über World Lecture Project bis zu Universitäten
- 3 Vollzeitstellen über 2-3 Jahre beantragt ab Oktober 2025
- Fester Sitz in der TIB-Infrastruktur geplant
- Rechtsgutachten finanziert: Endliche Klärung aller offenen Copyright-Fragen
- Professionelle Grafiken: Unterstützung für unsere ehrenamtlichen Designer
Starke Community und Vernetzung
- 12 Vereinsmitglieder aus 7 Disziplinen
- Über 40 Projektpartner in Forschungsanträgen
- Etablierte Kontakte zu Wikimedia, CCC, Content Creators und Forschungseinrichtungen
- 69 Videos mit insgesamt 17391 Aufrufen, 5 Live-Talks und 2 Workshops für Community-Aufbau
Status: Technisch bereit, communitygestützt, finanziert (bei Annahme des Antrags) und dann auch rechtssicher - wir können fast loslegen.
Was möchten Sie langfristig erreichen und welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Initiative? (1862/2000) (✓)
Unsere Vision bis 2030: Wissenschaftskommunikation wird so zugänglich wie Wikipedia
Wenn jemand eine Frage zu Gesundheit, Klima oder Technologie hat, findet er sofort verlässliche, verständliche Antworten aus Videos und Podcasts - plus die Werkzeuge, um Misinformation zu erkennen und zu kontern. Wenn jemand etwas in einem Video oder Podcast gehört hat, soll eine erste Einschätzung der Vertrauenswürdigkeit nur wenige Klicks entfernt sein - inklusive aller verfügbaren Informationen, die diese Einschätzung begründen.
1. Flächendeckende Verfügbarkeit erreichen:
- 100.000+ kuratierte Videos und Podcasts, systematisch erschlossen und aufbereitet
- 2.000+ Menschen nutzen unser System für fundierte Gespräche und Aufklärung
- 100+ dokumentierte Erfolgsgeschichten: "So hat das WissKomm Wiki konkret geholfen"
2. Gesellschaftliche Wirkung erzielen:
- Diskussionskultur verbessern: Gespräche werden sachlicher, weil alle auf eine verständliche Faktenbasis zugreifen können
- Misinformation schwächen: wenn Falschinformationen werden systematisch abgeschwächt, indem sie schneller mit verlässlicher Aufklärung verknüpft werden
- Demokratie stärken: Fundierte Entscheidungen durch besseren Zugang zu wissenschaftlichem Wissen statt populistische Impulsentscheidungen
3. Nachhaltige Infrastruktur etablieren:
- Deutschlandweite Community: 100+ ehrenamtliche Kurator*innen, Urheber*innen und Entwickler*innen beleben das System
- Institutionelle Partnerschaften: Bildungseinrichtungen und Medienorganisationen nutzen und unterstützen die Plattform
- Wikipedia-Modell: Community-getrieben, transparent und dauerhaft kostenlos
Was uns antreibt: Wenn Du deinen Liebsten mit drei Klicks zeigen kannst, warum das Video von gestern Abend (k)eine gute Quelle war und wie ihr gemeinsam zurück in eine gemeinsame Wirklichkeit findet - dann haben wir unser Ziel erreicht.
Team
Ehrenamtliche | Hauptamtliche | freier Mitarbeitende |
---|---|---|
3 | 0 | 0 |
Wie ist Ihr Team aufgestellt? (1814/2000) ✓
Kernteam: 12 Vereinsmitglieder aus 7 Disziplinen
- Tim (Gründer, Vorstandsvorsitzender): Informatik, koordiniert Anträge, Infrastruktur und strategische Partnerschaften
- 7 weitere Entwickler*innen im Bereich Informatik/Ingenieurwissenschaften/Mathematik für Infrastruktur, Datenanalyse und Algorithmen
- weitere Expertisen: Linguistik/Chemie/Psychologie/Soziologie für Inhaltsanalyse, Kommunikation und Nutzerstudien
Erweiterte Community: 40+ Partner und Unterstützer
- Forschungspartner: mit 10+ Institutionen in Kontakt, insbesondere LUH/TIB in Hannover, TH Köln und LMU in München.
- Content Creator: Regelmäßiger Austausch mit Science YouTubern und Podcastern
- Technische Community: Entwickler aus dem Bibliotheks- und CCC-Umfeld unterstützen bei Open-Source-Entwicklung
- Institutionelle Vernetzung: starke Kontakte zu Wikimedia Deutschland, World Lecture Project und vielen weiteren Initiativen
Aufgabenteilung nach Bedarf und Expertise:
- Forschende und Entwickler*innen: Infrastruktur, Datenanalyse und Bewertungsalgorithmen
- Kreative und Kommunikator*innen: Content-Erstellung, Grafiken und Öffentlichkeitsarbeit
- Community-Manager*innen: Nutzerbetreuung, Onboarding und Partnerpflege
Strukturiertes Onboarding: Quartalsmeetings als Einstiegspunkt, modulare Aufgaben im Wiki dokumentiert, Mentoring-System für neue Ehrenamtliche. Jeder kann nach eigenen Möglichkeiten beitragen - von gelegentlich 2 Stunden bis zu größeren Projekten.
Wo wir gerade ausbauen:
- Durch die Rechtserfahrung der TIB haben wir mittlerweile ein stabiles, fast fertiges Datenschutzkonzept
- Der Illustrator Gerrit Hansen (ohnekopf.de) hat als Freund der Sache ehrenamtlich professionelle Grafiken erstellt
- Im Kontext des aktuellen Antrags ist ein verlässliches Rechtsgutachten von erfahrenen Expert*innen in greifbarer Nähe
Wie beurteilen Sie Ihre aktuelle Teamzusammensetzung? (1812/2000) (✓)
> "Das ist schon ne gute Sache. Sag gern bescheid, wie ich helfen kann!" - das hören wir oft. Unser Ansatz macht Mitmachen leicht.
Klare Rollen für verschiedene Fähigkeiten:
- Tech-Interessierte entwickeln die Infrastruktur und Werkzeuge
- Wissenschaftliche Motivierte analysieren Daten und erschließen Metriken
- Kreative erstellen Grafiken und machen abstrakte Systeme greifbar
- 'Kommunizierende wirken in der Öffentlichkeitsarbeit, Social Media und Veranstaltungen
Niedrigschwelliger Einstieg: Quartalsweise Onboarding-Sessions erklären aktuelle Entwicklungen, die Mitgliederversammlung bespricht jährlich das Gesamtbild. Modulare Aufgaben sind im Wiki dokumentiert - von 15-Minuten-Tasks bis zu Langzeitprojekten. Wer uns nach Video, Science Slam oder Workshop anspricht, findet meist einen persönlichen Zugang, wie man konkret mitwirken kann.
Bindung durch Sinnhaftigkeit: Wie bei Wikipedia entsteht Motivation durch das Gefühl, etwas Wertvolles zu schaffen. Über 20 aktiven Ehrenamtlichen sehen zum Beispiel direkt, wenn ihre überarbeiteten Transkripte 4000+ mal genutzt werden. Feedback von Content Creators, Forschenden und Nutzenden verstärkt das Erfolgserlebnis.
Community-getriebenes Wachstum: Nutzer werden zu Mitwirkenden, wenn sie Mehrwert erfahren. Wer unsere aufbereiteten Inhalte nutzt, möchte selbst beitragen. Diese organische Entwicklung - vom passiven Nutzer zum aktiven Community-Mitglied - ist nachhaltiger als jede Rekrutierung.
So schaffen wir eine lebendige Wissens-Community, die kontinuierlich wächst.
Welche Aufgaben übernehmen die Ehrenamtlichen? (1999/2000) ✓
Alle.
Punkt.
(okay, etwas mehr Details)
Ein paar Beispiele:
- teils haben Nutzer mit uns entwickelt,
haben uns in Diskussionen begleitet und wertvolle Perspektiven eingebracht,
- haben unser Projekt in Gesprächsrunden eingebracht, die wir sonst wohl nie erreicht hätten,
- oder uns schlichtweg auf Formate, Systeme und Gelegenheiten hingewiesen, die wir ohne sie nicht entdeckt hätten.
Der Gedanke von BorgNetzWerk ist ähnlich wie dem OpenRewi: Ehrenamtlich eine Infrastruktur zu schaffen, die vollständig kostenlos aufbereitete Inhalte bereitstellt. Da letzten Endes nichts wirklich kostenlos ist, fokussieren wir uns auf Spenden, Mitgliedsbeiträge und Förderungen. Abseits von Förderanträgen, die fokussiert bezahlte Personenmonate (PM) einbringen, ist alles, was wir tun, ehrenamtlich, Open Source, kostenlos.
Das heißt auch, das unsere Arbeit sehr träge vorangeht - verglichen mit den Forschungsprojekten, mit und für die viele von uns arbeiten, in denen täglich hunderte Personenstunden fließen, ist unsere Arbeit natürlich langsamer. Der Gedanke ist jedoch, die Arbeit fundamental so aufzusetzen, dass modular an jeder Stelle beliebig viele Ehrenamtliche beliebiger Hintergründe ansetzen können. Wir haben Questboards und Dokumentationen, und wann immer eine Aufgabe aus Prioritätsgründen niedergelegt wird, wird an den gedacht, der sie als nächstes wieder aufnimmt - sei es das eigene zukunfts-ich, oder jemand neues, den man jetzt noch gar nicht kennt.
Wir haben im Moment genug Arbeit für etwa 20 Ehrenamtliche, sowie die Expertise und Infrastruktur für die Koordination. Unsere Kapazitäten entwickeln sich beständig, und mit nun ~12 Ehrenamtlichen schaffen wir schon einiges.
Zusammengefasst: Alle Arbeit ist ehrenamtlich, alle Gelder fließen in Infrastruktur. Wenn bei voll finanzierter Struktur einmal Geld überbleiben oder ein Förderantrag angenommen wird, dann vielleicht phasenweise hauptamtliche Arbeit.
Kerngedanke: Ehrenamt gesellschaftswirksam fördern.
Wie gewinnen und binden Sie Ehrenamtliche? (1985/2000) (✓)
> "Das ist schon ne gute Sache. Sag gern bescheid, wie ich helfen kann!"
- das hören wir oft. Unser Grundgedanke ist überzeugend einfach, unser Ansatz macht Mitmachen leicht.
Der natürliche Weg: Vom Nutzer zum Mitwirkenden Alice studiertt Psychologie und nutzt Transkripte, die sie selbst erstellen muss, für ihre Bachelorarbeit. Bei uns findet sie hunderte Transkribte. Nach drei Monaten fragt sie: "Kann ich auch helfen?" Morgen koordiniert sie vielleicht unseren Kontakt in die PsyComm Forschung und Praxis.
Bob ist Softwareentwickler und hatte nach einem unserer Talks eine konkrete Idee für eine bessere Suchfunktion. Ein Jahr später läuft sein Code auf unseren Servern, und er bringt seine Kollegen zu unseren Hackathons mit.
Peter ist Professor für Philosophie hostet seit 10 Jahren einen Podcast, mit über 100 Interviews. An einem Dienstagabend bekommt er eine Nachricht mit der Frage, ob sein Podcast analysiert werden darf. Über die nächsten Jahre unterstützt er das Projekt und bringt über 20 Ehrenamtliche mit.
Johanna ist eigentlich mit etwas ganz anderem beschäftigt, aber einmal im Jahr trifft sie sich zum Hackathon und trägt ihren Teil bei. Manchmal reicht es auch einfach nur, bei einer Generalprobe dabei zu sein und dort Feedback einzubringen.
Sichtbare Wirkung motiviert Unsere Ehrenamtlichen sehen direkt, was ihre Arbeit bewirkt. Content Creator suchen genau die Lösungen, die wir entwickeln. Forschende teilen Daten für ihre Studien und schaffen gemeinsam mehr. Diese greifbaren Erfolge motivieren mehr als jedes Dankeschön. Wie bei Wikipedia entsteht eine selbstverstärkende Community: Je mehr Menschen mitmachen, desto wertvoller wird das System, desto mehr Menschen wollen mitmachen. Jeder Beitrag, ob 15-Minuten-Korrekttur oder monatelange Entwicklungsarbeit, macht das Ganze besser.
Wir gewinnen Menschen nicht durch Rekrutierung, sondern durch Begeisterung für eine gemeinsame Vision: verlässliches Wissen für alle zugänglich zu machen.
Finanzplan
Beschreiben Sie kurz die Grundannahmen der folgenden Finanzplanung (1465/2000) ✓
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der seit 2024 Mitgliederbeiträge und Spenden bezieht. Der Finanzplan beschreibt eine konservative Prognose ohne Berücksichtigung möglicher Förderungen, die unsere Wirksamkeit deutlich verstärken würden.
Philosophie: Wir setzen bewusst auf ein schlankes, nachhaltiges Finanzmodell. Wikipedia hat gezeigt, dass große gesellschaftliche Wirkung ohne hohe Kosten möglich ist. Ehrenamtliches Engagement und offene Technologie bilden das Fundament – bezahlte Strukturen ergänzen nur dort, wo nötig.
Mitgliedsbeiträge: 12 Vereinsmitglieder zahlen 12 bis 24 Euro, ein weiteres Fördermitglied 50€ jährlich. Dies deckt Grundkosten und zeigt Commitment.
Spenden: Kleine, unregelmäßige Einzelspenden von Unterstützern unserer Mission.
Förderungen (nicht einkalkuliert): Bisher haben wir 4 Forschungsanträge mit insgesamt 40+ Partnern eingereicht. Bei Bewilligung würden diese Ressourcen für Rechtsgutachten, professionelle Entwicklung und Community-Events bereitstellen - der Vereinshaushalt bleibt davon aber unberührt. Wir bewerben uns auch bei Förderungen für gemeinwohlorientierte Zivilgesellschaft, etwa bei Startsocial, DSEE oder Phineo.
Ausgaben: Nur absolute Essentials - Webhosting, Domain, Rechtsstatus. Ehrenamtliche erhalten (noch) keine Vergütung, können aber Auslagen erstattet bekommen.
Skalierung: Bei wachsender Community können gezielt Dienstleister für etwa rechtliche Spezialbereiche hinzugezogen werden.
Einnahmen
Art | Betrag |
---|---|
Mitgliedsbeiträge | 326 € |
Spenden | 50 € |
Öffentliche Zuschüsse | 0 € |
Umsätze | 0 € |
Sonstige Einnahmen | 0 € |
Summe jährlicher Einnahmen | 376 € |
Ausgaben
Art | Betrag |
---|---|
Personalkosten | 0 € |
Vergütung von Ehrenamtlichen | 0 € |
Weitere Ausgaben für Ehrenamtliche | 0 € |
Fixkosten | 90,62 € |
Material-/Sachkosten | 0,85 € |
Sonstige Ausgaben | 0 € |
Summe jährlicher Ausgaben | 91,47 € |
Welche sonstigen Einnahmen und Ausgaben fallen an? (761/2000) (✓)
Wir beteiligen uns rege an Ausschreibungen und Förderprogrammen, wodurch zusätzliche Ressourcen eingeworben werden können. Diese sind zunächst kollaborativer Natur, das heißt, wir bringen unsere Ideen in Anträge ein und versuchen so, Organisationen für unsere Zielverwirklichung zu gewinnen. Wenn der aktuelle Antrag angenommen wird, steht der rechtliche und technische Rahmen für die absehbare Zukunft. Wir fokussieren uns darauf, die Community nachhaltig zu stärken und mit ihr das Projekt zu entwickeln.
Soweit keine weiteren Mittel eingeworben werden, verbleiben die ständigen Mittel zur langfristigen Selbsterhaltung. Im Sinne der Initiative Transparente Zivilgesellschaft werden alle Finanzen öffentlich dokumentiert und bleiben für alle einsehbar.
Gibt es finanzielle Sonderthemen, die beachtet werden müssen? (1556/2000) (✓)
Rechtssicherheit als Kostenfaktor: Das größte finanzielle Risiko liegt in urheberrechtlichen Fragen und dem Schutz personenbezogener Daten. Hier planen wir 2025 ein professionelles Rechtsgutachten (ca. 5.000€), das jedoch über Forschungsförderung finanziert würde, nicht aus Vereinsmitteln. Zudem werden gerade verschiedene Versicherungen abgewägt, ebenfalls insbesondere im Bereich Rechtsschutz.
Skalierung der IT-Infrastruktur: Aktuell nutzen wir kostenfreie und günstige Services. Bei stark wachsender Nutzerzahl müssten wir auf professionelle Hosting-Lösungen umsteigen. Möglicherweise ist auch eine langfristige Kollaboration mit der TIB möglich. Dies wäre wünschenswert und zeigt erfolgreiche Akzeptanz bei Nutzern und öffentlicher Infrastruktur.
Internationale Expansion: Sollten sich Partnerschaften mit Organisationen außerhalb Deutschlands ergeben, könnten zusätzliche rechtliche und technische Anpassungen nötig werden.
Ehrenamtspauschalen: Bisher arbeiten alle rein ehrenamtlich. Bei größeren Events oder zeitaufwendigen Spezialprojekten könnten Aufwandsentschädigungen sinnvoll werden.
Opportunity Cost Management: Unser größter "Kostenfaktor" ist die Zeit der Ehrenamtlichen. Effiziente Tools und Prozesse sind daher wichtiger als Geld - hier setzen wir auf bewährte Open-Source-Lösungen und kollaborative Community-Entwicklung.
Reserve für Unvorhergesehenes: Mit dem aktuellen Überschuss von ca. 250€ jährlich bauen wir langsam Rücklagen für spontane Ausgaben (z.B. plötzlich nötige Domain-Sicherungen oder Server-Umzüge) auf.
Erläutern Sie die finanzielle Situation Ihrer Initiative und wie Sie etwaige finanzielle Herausforderungen angehen wollen. (1805/2000) (✓)
BorgNetzWerk ist finanziell stabil und nachhaltig aufgestellt. Als non-profit NGO ist es nicht unsere Absicht, Kapital zu akquirieren. Das versetzt uns in die Lage, uns ideell mit dem gemeinsamen Ziel auseinander zu setzen und quervernetzt auf ehrenamtliche Kollaboration zu setzen. Mit dem Überschuss von ca. 285€ pro Jahr arbeiten wir gerade an einer verhältnismäßigen Versicherung und an Rücklagen für unvorhergesehene Kosten. Es gibt somit nur zwei zentrale Herausforderungen:
- Rechtssicherheit: Klärung erfordert professionelles Gutachten (ca. 5.000€) - planmäßig finanziert über Forschungsförderung
- Skalierung: Bei wachsender Nutzerzahl würden Server-Kosten steigen - geplant durch Partnerschaft mit TIB.
Wir vermeiden finanzielle Abhängigkeiten durch modulares Wachstum: Jede Ausbaustufe finanziert sich über spezifische Förderanträge oder Partnerschaften. Das Grundsystem bleibt über Mitgliedsbeiträge autark. Bei Bedarf können Ehrenamtspauschalen für zeitaufwendige Spezialprojekte eingeführt werden. Da keine Existenzen vom finanziellen Wohlergehen des Vereins abhängig sind, müssen wir keine moralische Kompromisse eingehen. Insgesamt sind die Mittel vor allem dafür da, nachhaltige Infrastruktur bereitzustellen, damit die ehrenamtliche Arbeit kollaborativ wirken kann.
Wie bei der Wikimedia Foundation Deutschland e.V. auch sind jedoch auch bezahlte Stellen durchaus förderlich. Sollte jemals sowohl genug Kapital als auch breite Zustimmung der Stakeholder vorliegen, werden auch Festanstellungen ermöglicht. In der Zwischenzeit ist an gegebener Stelle über Ehrenamtspauschalen nachzudenken.
Ziel bleibt, die gemeinsamen Interessen anderweitig gesicherter Existenzen über diesen Verein zu bündeln. Ein Lehrer aus Erfurt soll genauso mitarbeiten können wie ein Professor aus München.
Ausblick und Beratungsbedarf
Wo sehen Sie Ihre Initiative in 2 bis 3 Jahren? (1665/2000) (✓)
Idealerweise wird ein Antrag gefördert. Unsere Liste an Unterstützern wächst, ebenso wie die Expertise im Schreiben von Anträgen. In diesem Szenario sind wir 2026 in einem BMBF/DFG/EU/... - Projekt beteiligt, und dürfen greifbare Infrastruktur zu echtem Nutzen bringen. Konferenzen, Paper, eine Dissertation mit dem Titel "Towards a digital library for science communication" - ...
Doch wir bleiben auch hier pragmatisch. Die Wissenschaftskommunikation ist unterfinanziert und leider aktuell stark von Konkurrenz geprägt. Weiter oben haben wir wahrscheinlich erreichbare Ziele aufgeführt, die wir auf Basis unserer Erfahrungen im Auge behalten:
- 20 aktive Vereins-Mitglieder, 10 gelistete Partnerorganisationen, 5 "How-it-helped-me" Erfahrungs-Berichte
- 2000 Podcasts und Videos analysiert und aufbereitet im Content Wiki, 20 Copy-Paste-Vorlagen für die Entkräftung häufiger Falschaussagen inklusive Referenzen zu WissKomm-Content
- 4 Manuelle Use-Cases
Alles darüber hinaus ist wärmstens willkommener Bonus.
Folglich sehen wir uns im Jahr 2026 in einer prototypischen Entwicklungsphase, die erste Ergebnisse bereits teilautomatisiert unterstützt. Wenn Peter Adamson ein neues Interview hochlädt, erkennt unser System dies, transkribiert, lädt das Transkript ins Wiki und lädt Peter & seine ehrenamtlichen Helfer zum Gegenlesen ein. Gleiches vielleicht noch für drei, vier andere Podcasts und Video-Kanäle. Darum herum eine Entwickler-Community, die im Discord chattend nach und nach Probleme löst, Tools entwickelt und Visualisierungen schafft. Diese finden durch zwei versierte Hände ihren Weg in aufbereiteten Content, der durch eine Pipeline auf die verschiedenen Plattformen fließt und dort von den Communities diskutiert und geteilt wird. Das Feedback sowie neue Zusammenarbeit fließt wieder zurück in unser System, und beständig wächst die Wissens-Community, in der die meisten nur nachschlagen, und doch alle ihren individuellen Nutzen finden.
Soweit 2026.
Wo sehen Sie aktuelle Herausforderungen? (1940/2000) (✓)
By Design ist bei uns jeder Bereich eine Herausforderung. "Alle einfachen Aufgaben sind geklärt";
- Eine Website
- ein YouTube-Kanal,
- Talks,
- Demonstratoren,
- ein Git,
- Discord,
- Flyer,
- ein Verein
- alles existiert. Die Kunst ist es nun, hin zum Nutzen, zur Nützlichkeit zu skalieren.
Aktuell ist das Level, auf dem wir uns bewegen, individueller Nutzen. Wir gehen auf einen Partner zu, pitchen das Gesamtsystem, und kollaborieren. Ziel einer Skalierung wäre es, wie AbgeordnetenWatch oder FragDenStaat eigenständige Systeme zu etablieren, die Endnutzer souverän bedienen und ihre eigenen Probleme lösen können. Das beginnt bei der automatischen Transkribierung und Einspeisung in das Wiki, und endet bei der Diskussions-Unterstützung in hitzigen Debatten.
Ein konkretes Problem dabei ist stets die Problem-Verständnis-Kurve bei neuen Kontakten, die es zu bewältigen gilt. Die Arbeit von GreenPeace oder Ärzte ohne Grenzen ist schneller erklärt als die von Wikimedia und dem Chaos Computer Club. Zunächst dieses Grundverständnis zu schaffen und uns dann noch von den existierenden Vergleichen zu differenzieren (s.o.), braucht i.d.R. 30 Minuten 1:1 Gespräch. In noch keinem Content haben wir es geschafft, diesen Cold-Start souverän zu meistern. Auch diese Bewerbung bewusst zu lesen braucht voraussichtlich diese 30 Minuten, wenn auch sie derzeit eine der besten asynchron verfügbaren Ressourcen dafür ist.
Alles in allem haben wir viele Herausforderungen, an deren Lösung wir beständig arbeiten. Und wie in jedem System bringt jede Lösung neue Probleme, doch mit jeder Lösung wird der Alltag etwas angenehmer, etwas ertragreicher. Der Applaus und die 5 Likes bei einem neuen Talk motivieren die Arbeit eines ganzen Folge-Jahres, ebenso die tröstenden Mails aller Antrag-Beteiligten, wenn unter 480+ Konkurrenten die Top 10 nicht drin war.
TL;DR: Viele Herausforderungen, wenig Ressourcen, wertvolle Mitmenschen und beständige Motivation.
Gibt es konkrete Themen, von denen Sie sich eine Lösung im Rahmen des startsocial-Stipendiums erhoffen? (1986/2000) ✓
1. Intuitiv verständliche Darstellung unserer Arbeit: Wir möchten, dass unsere Projekte z.B. bei neuen Partnern sofort einen "Aha-Effekt" erzeugen, auch ohne ein großes MVP (Minimum Viable Product) präsentieren zu müssen. Helfen könnte z.B.
- Use-Case-Demonstrator: Ein Beispiel, das zeigt, wie unser Projekt in der Praxis funktioniert
- kurze Beschreibungen
- Image-Film
- Flyer und Slogans
- o.ä.
2. Effektive Vernetzung: Wir wollen die Zusammenarbeit und Ressourcennutzung im Ehrenamt verbessern, um doppelte Arbeit zu vermeiden. Dazu möchten wir ein zentralisiertes, kollaboratives Wissensnetzwerk aufbauen. Unsere bestehenden Partnerschaften mit Organisationen wie Reflecta und Enactus sind bereits ein guter Anfang. Startsocial sowie die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt sind ebenfalls wichtige Partner für uns.
- Beteiligung sicherstellen: Es ist wichtig, dass dieses Netzwerk nicht nur aufgebaut, sondern auch aktiv genutzt wird.
- An den Lebensrealitäten anknüpfen: Das Netzwerk muss dort ansetzen, wo die Menschen bereits aktiv sind.
- Einbindung der großen Akteure: Alle relevanten Organisationen und Initiativen sollten an diesem Netzwerk beteiligt sein.
3. Sicherheit Wir benötigen rechtliche Beratung und Unterstützung, um sicherzustellen, dass wir alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, z.B. Copyright, ob wir Transkripte veröffentlichen dürfen und ob ein Knowledge Graph als abgeleitetes Werk zulässig ist.
4. Priorisierte Organisation Wir haben die Expertise im Projektmanagement, um SMARTe Ziele zu setzen, Arbeit zu koordinieren etc. Was wir nicht haben, ist die Erfahrung, welche Strategien in der Breiten gesellschaft Anklang findet. Es ist teilweise erstaunlich, dass z.B. ein 20-Sekunden Video auf YouTube oder ein kurzes Gespräch auf einer Konferenz mehr bewirken kann, als hunderte Stunden in Script und Editing. Dann wiederum tritt auch dort Sättigung ein, und nach hunterten guten Gesprächen wird langsam Content benötigt.
In welchen Bereichen wünschen Sie sich Unterstützung? Bitte wählen Sie maximal drei Beratungsbereiche in denen Sie sich Unterstützung wünschen.
- Arbeitsorganisation / Projektmanagement
- Finanzplanung / Buchhaltung
- Fundraising / Sponsoring
- IT / Internet
- Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit
- Gewinnung / Management von Mitwirkenden
- Versicherungen / Rechtliches
- Sonstiges